Abkochgebot in Rohrau wohl bis Donnerstag

Der Ausfall der Wasserversorgung im Gärtringer Ortsteil Rohrau am Montagabend wurde durch Verlegearbeiten der Deutschen Glasfaser verursacht. Das Tiefbauunternehmen, das im Auftrag der Deutschen Glasfaser das überörtliche Backbonenetz ausbaut, hatte ohne vorherige Genehmigung des Bauamtes der Gemeinde Gärringen und Abstimmung mit dem Wasserwerk eine Spülbohrung unter der Autobahn A81 vorgenommen, um mit der Glasfaserleitung die Autobahn zu unterqueren. Obwohl dem Tiefbauunternehmen seitens der Gemeinde Gärtringen sämtliche Daten zu den Wasserleitungen im Vorfeld der Arbeiten übermittelt worden waren, wurde am Abend nur wenige Meter von der Autobahnfahrbahn entfernt die Hauptleitung vom Wasserhochbehälter auf Nufringer Gemarkung in den Teilort Rohrau durch die Spülbohrung beschädigt.

Um jegliche Gefährdung für die Bevölkerung auszuschließen und eine Reparatur der beschädigten Leitung mit einer Rohrschelle zu ermöglichen, wurde das Wasser unverzüglich abgestellt. Die Bevölkerung wurde mit Durchsagen der Feuerwehr Abteilung Rohrau sowie über die Homepage der Gemeinde und die Medien informiert. Unter großem Einsatz der Wassermeister der Gemeinden Gärtringen und Nufringen, der ASG, des Bauamts der Gemeinde Gärtringen, der Feuerwehr Abteilung Rohrau und der Firma Metzger Rohrleitungsbau konnte das Loch in der Wasserleitung mit einer Rohrschelle noch in der Nacht bis um 0.57 Uhr abgedichtet werden. Die Feuerwehr musste hernach aufgrund der zeitweisen Abstellung des Wasserdrucks zudem das Rohrnetz an den hoch gelegenen Hydranten bis gegen 3 Uhr entlüften. Zu Koordinierung der Arbeiten wurde von Bürgermeister Riesch der für die Lage relevante Teil des Krisenstab der Gemeinde Gärtringen mit Bauamtsleiter Friedemann Erbele, Hauptamtsleiter Norbert Sünder, dem Hauptkommandant der Feuerwehr Gärtringen Markus Priesching und dem stellv. Ortsvorsteher Matthias Gutmann einberufen, der vom Feuerwehrhaus Gärtringen aus den Einsatz begleitete und die Öffentlichkeitsarbeit koordinierte.

Es ist nicht völlig auszuschließen, dass durch die beschädigte Leitung geringe Mengen Erdreich ins Rohrauer Trinkwassernetz geraten sind, teilt die Gemeindeverwaltung mit. Um jegliche Gefährdung der Bevölkerung auszuschließen, wurde ein Abkochgebot für den Ortsteil Rohrau erlassen, das nach Freigabe der gezogenen Wasserproben durch das untersuchende Labor aufgehoben werden wird. Der Bürgermeister rechnete am Dienstag damit, dass die Ergebnisse der Proben bis Donnerstagnachmittag vorliegen dürften. „Um Gefahren für Ihre Gesundheit auszuschließen, bitten wir Sie, das Wasser vorsorglich einmalig sprudelnd aufzukochen und anschließend das Wasser mindestens zehn Minuten lang abkühlen zu lassen. Die Verwendung eines Wasserkochers ist aus praktischen Gründen zu empfehlen, sofern Sie es zum Trinken, Kochen oder zur Zubereitung von Speisen oder Getränken sowie für Säuglingsnahrung verwenden. Zur Körperpflege (Duschen) und für die Toilettenspülung kann das Leitungswasser weiterhin verwendet werden. Für das Zähneputzen und reinigen von offenen Wunden nur abgekochtes Wasser verwenden“ so Bauamtsleiter Friedemann Erbele. Seitens der Wasserwerks wurden bereits umfangreiche Rohnetzspülungen und Desinfektionsmaßnahmen (Chlorung) durchgeführt. Das Wasserwerk empfiehlt zusätzlich, die Filter der privaten Hausanschlüsse zu spülen und das Wasser an allen Wasserhähnen einige Minuten laufen zu lassen. Das Wassernetz im Hauptort Gärtringen ist von all dem nicht betroffen, da zwischen den Netzen der beiden Teilorte keine Verbindung besteht.

„Auch wenn nur eine geringe Gefahr besteht, bitten wir die Rohrauer Bevölkerung, sich an das Abkochgebot zu halten und um Verständnis für die Maßnahme. Mein Dank geht an alle ehrenamtlichen und hauptamtlichen Einsatzkräfte für die schnelle Behebung des Schadens und Wiederherstellung der Wasserversorgung“ so Bürgermeister Thomas Riesch. -gb-