Einweihung des neuen Wiedenhöfer-Stifts
Das neue Pflegeheim öffnet seine Türen
Markant und modern setzt das neue Wiedenhöfer-Stift in der Brahmsstraße mit seiner durch versetzte Balkone aufgelockerten Struktur einen starken architektonischen Akzent. Trotz seiner Größe – das quadratische Gebäude hat vier Geschosse und eine Seitenlänge von 40 Metern – wirkt es dank des hellen Anstrichs und großer Glasflächen im Erdgeschoss leicht und einladend. Bald schon wird sich das von der Evangelischen Diakonieschwesternschaft Herrenberg-Korntal errichtete und betriebene Seniorenheim, das 90 Pflegeplätze bereithält, mit Leben füllen. Bereits im November ziehen die ersten Bewohner vom bisherigen Wiedenhöfer-Stift in ihr neues Domizil. Der Weg ist nicht weit und die Eingewöhnung wird dadurch noch erleichtert, dass die Wohngruppen in ihrer bisherigen Zusammensetzung und gemeinsam mit ihren gewohnten Betreuerinnen umziehen. Die insgesamt sechs Wohngruppen sind auf die drei oberen Geschosse verteilt. Die Zimmer sind hell und freundlich, ein Farbkonzept, das jeder Wohngruppe seinen eigenen Farbton zuweist, hilft zusätzlich bei der Orientierung. Jede Wohngruppe hat zudem je ein gemeinsam genutztes Wohnzimmer und Speisezimmer.
Betritt man das moderne, einladend wirkende Gebäude, öffnet sich der Raum nach rechts zu einem großzügigen Gemeinschaftsraum, der als Begegnungsort konzipiert ist. Im südlichen Bereich befindet sich der Andachtsraum, dessen bunte Glasfenster schon von außen den besonderen Charakter des Hauses verdeutlichen, in dem die Pflege und das gemeinsame Leben sich am christlichen Menschenbild und diakonischen Auftrag orientieren. Im Mittelpunkt der Betreuung steht die aktivierende Pflege, mit deren Hilfe die individuellen Fähigkeiten der Bewohner ganzheitlich gefördert werden um möglichst lang möglichst viel Selbstständigkeit zu erhalten. Neben der qualifizierten Einzelbetreuung sorgen zudem Gruppenveranstaltungen wie etwa Gymnastik, Gedächtnistraining, Basteln, Malen, Singen und Musizieren sowie jahreszeitliche Feste für Abwechslung im Alltag.
In unmittelbarer Nachbarschaft zum neuen Wiedenhöfer-Stift wurde mit dem Barbara-Schrobsdorff-Haus ein Gebäude errichtet, das in Stil und Funktion eine enge Verbindung mit dem Pflegeheim eingeht. Im selben Stil und Farbton, aber deutlich kleiner als sein Pendant, beherbergt das nach der in Herrenberg bekannten Schwester benannte Haus 15 barrierefreie Wohnungen und eine Arztpraxis. Zwischen den beiden Gebäuden entstand eine Parkgarage mit 20 Stellplätzen.
Mit der Fertigstellung und Inbetriebnahme dieser beiden Gebäude ist der erste Bauabschnitt für das „Quartier der Diakonieschwesternschaft“ nach rund zwei Jahren Bauzeit abgeschlossen. Der Zeitplan für diesen Abschnitt konnte weitgehend eingehalten werden. Bereits im kommenden Jahr soll im nächsten Bauabschnitt ein Gebäudekomplex entstehen, der neben ambulant betreuten Wohnungen unter anderem den ambulanten Pflegedienst, die Tagespflege und den Ökumenischen Hospizdienst beherbergen wird. Doch die Vision für das Quartier, das die Diakonieschwesternschaft gemeinsam mit der Stadt Herrenberg erschließen und bebauen will, ist noch größer: Auf der etwa zwei Hektar großen Fläche zwischen Brahmsstraße und Hildrizhauser Straße soll ein urbanes Quartier mit einem vielfältigen Wohnungsangebot für ganz unterschiedliche Zielgruppen entstehen. Eingebettet ins Grüne soll es dort Wohnangebote für alle Bevölkerungs- und Altersgruppen geben. Im dritten und vierten Bauabschnitt sollen dafür Mehrfamilien- und Reihenhäuser entstehen, in denen generationenübergreifende Wohnformen verwirklicht werden können. Der Zeitrahmen dafür liegt bei zehn bis 15 Jahren.
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Am morgigen Samstag, 7. Oktober, ist es indes erst einmal an der Zeit, das bisher Erreichte zu feiern. Die Festivitäten beginnen um 11 Uhr mit der feierlichen Einweihung des Wiedenhöfer-Stifts und Barbara-Schrobsdorff-Hauses. Unter anderem stehen Grußworte von Herrenbergs Oberbürgermeister Thomas Sprißler und dem Geschäftsführer der ausführenden Baufirma Rommel SF-Bau, Uli Kälber, auf dem Programm. Oberin Heidrun Kopp wird als Theologischer Vorstand der Evangelischen Diakonieschwesternschaft den Segen für die Menschen sprechen, die die neuen Gebäude mit Leben füllen. Musikalisch umrahmt wird die Einweihung von der Kleinen Kantorei unter Leitung von Christa Feige. Danach ist beim Quartiersfest bis 17 Uhr für Groß und Klein einiges geboten. Während der Nachwuchs sich beim Basteln, Malen und Spielen vergnügen kann, besteht für Interessenten die Gelegenheit, sich das neue Wiedenhöfer-Stift bei einer Führung anzusehen, einer Jazzband zu lauschen, gemeinsam mit Egbert Zimmermann zu singen oder bei einer Kurzandacht zur Ruhe zu kommen. Ein buntes kulinarisches Angebot mit Maultaschen, Pizza, Flammkuchen, Crêpes, Eis und Kaffeespezialitäten stellt sicher, dass niemand das Quartiersfest hungrig verlassen muss.