Börlind
Ein Besuch bei der Naturkosmetik-Firma

Die Mitglieder des Wirtschaftsforums Süd schauten beim Familienunternehmen Börlind vorbeiGB-Foto: gb
60 Jahre ist es her, dass die Naturkosmetik-Firma Börlind gegründet wurde. Das Wirtschaftsforum Süd informierte sich bei einem Besuch
über Produktionsabläufe, den weltweiten Vertrieb und die Philosophie des mittelständischen Familienunternehmens in Calw, heißt es in einer Pressemitteilung.
Bis zu 1 000 Pakete verlassen täglich den Betrieb, der weltweit zu den führenden Naturkosmetik-Herstellern zählt, erläuterte Katrin Stockinger, Leiterin PR und Content, den Mitgliedern des Unternehmervereins aus den Landkreisen Freudenstadt, Calw, dem Enzkreis und Pforzheim. Basis des Vertriebs sei der stationäre Handel, also der Verkauf über autorisierte Fachgeschäfte in Deutschland. Doch auch das internationale Warengeschäft und der Online-Handel haben deutlich zugenommen. Börlind-Produkte können weltweit in über 30 Ländern gekauft werden. Der Jahresumsatz der Unternehmensgruppe betrug im letzten Jahr 53,9 Millionen Euro. Annemarie Lindner, die gemeinsam mit ihrem Mann Walter Lindner und Hermann Börner die Firma Börlind 1959 gründet hatte, gilt als Pionierin der Naturkosmetik. Die „Gesellschaft für kosmetische Erzeugnisse“, die als erster Kosmetikhersteller Systempflege anbot, warschon in den Folgejahren sehr erfolgreich. Heute ist Börlind Marktführer im Reformhaus und seit 2006 auch in der Parfümerie erhältlich. Das Unternehmen, das sich seit 2002 ausschließlich im Besitz der Familie Lindner befindet, zählt mittlerweile über 200 Mitarbeiter. Geführt wird es von Michael Lindner, dem Sohn der Gründerin, und ihren Enkeln Nicolas Lindner und Alicia Lindner. Börlind produziert mehr als 200 hochwertige Produkte auf Basis von Naturstoffen für die Gesichts- und Körperpflege sowie für die dekorative Kosmetik. Hinzu kommen nochmals rund 50 dermatologische Produkte auf Naturbasis. Dabei ist das Familienunternehmen bis heute dem Grundsatz seiner Gründerin treu geblieben: „Was ich nicht essen kann, gebe ich nicht auf meine Haut.“ Außerdem hat Geschäftsführer Michael Linder Tierversuchen und dem Raubbau an der Natur eine klare Absage erteilt. Börlind engagiert sich in Entwicklungsländern und nutzt eine eigene, 166 Meter unter der Erdoberfläche gefundene Tiefenquelle aufdem Firmengelände. Denn Wasser ist wesentlicher Bestandteil der Naturprodukte. Gleich nebenan befindet sich der Kräutergarten, in dem eine Auswahl an Pflanzen wächst, die in Börlind-Kosmetik verarbeitet wird. In Labor und Produktion gelten höchste Hygienestandards, erläuterte Katrin Stockinger beim Rundgang durch das Unternehmen, das ein modernes Hochregallager nutzt und für seine Versandstrecke seit zwei Jahren ein
papierloses Kommissioniersystem einsetzt. Die Entwicklungsphase eines neuen Produkts könne schon mal bis zu drei Jahre dauern, bis es auf den Markt komme. Neben Reformhäusern, Parfümerien, Bioläden und Apotheken zählen Wellnesshotels zu den Kunden des Naturkosmetik-Herstellers.-gb-