Altstadtlauf-Verein: Clivia Schuker über ihre neue Aufgaben

Ein symbolischer Mitgliedsbeitrag reicht aus

Lesedauer: ca. 3min 05sec
Clivia Schuker

Clivia Schuker

In der Vergangenheit wurde beim 100-Kilometer-Altstadtlauf in Herrenberg nicht nur gelaufen, es konnte auch geshoppt werden. Weil Letzteres aber nicht mit der gleichen Energie wie beim sportlichen Teil geschah und Händler deshalb den Aufwand für eine Öffnung ihrer Geschäfte während des bis in die Abendstunden andauernden Events mehrheitlich scheuen, zog sich in der Konsequenz der Gewerbeverein aus seiner Rolle als Mitveranstalter zurück. Bereits vor dem Altstadtlauf 2017 wurde deshalb ein eigenständiger Altstadtlauf-Verein gegründet

„Man darf das nicht falsch verstehen: Die Händler halten den Altstadtlauf uneingeschränkt für eine super Sache – nur eben nicht in Verbindung mit einer langen Einkaufsnacht. Achim Gack, der damals noch Vorsitzender des Gewerbevereins war, hatte nach einer Umfrage den Schluss gezogen, dass dem Verein damit die Legitimation fehle, um Mitveranstalter zu sein. Anmerken muss man dazu allerdings, dass die treibende Kraft in der Organisation schon immer der TSV Kuppingen war, der Gewerbeverein aber im Hinblick auf Haftungsgründe eine wichtige Rolle spielte. Markus Speer hatte dann die Idee, einen neuen Verein zu gründen, damit dieser wichtige Aspekt auch künftig gewährleistet bleibt“, erläutert die Abteilungsleiterin des Lauftreffs Kuppingen und Vorsitzende des noch jungen Altstadtlauf-Vereins.

Gründungsmitglieder vor zwei Jahren waren aus dem TSV mit ihr noch Albrecht Mayer, Markus Speer, Erich Kienle, Christoph Kopp und Liesel Kohler, außerdem Charlotte Tremmel, Claudia Brenner, Günther Ansel, Roland Nölly, Wolfgang Harmsen und Klaus Haarer. Sie bilden damals wie heute das Organisationsteam, wobei zwischenzeitlich Thomas Lohrer für Albrecht Mayer hinzukam und Nico Meinhardt die Gruppe der Gastronomen vertritt. „Jeder weiß, was zu tun ist“, ist Clivia Schuker glücklich über die Aufgabenverteilung innerhalb des Teams.

Trotzdem zog sich der Prozess der Eintragung ins Vereinsregister über ein Jahr lang hin, erst Ende 2018 erfolgte die letzte Eintragung. Neben Clivia Schuker als erster und dem fürs Sponsoring zuständigen Christoph Kopp als zweitem Vorsitzenden haben Klaus Haarer als Kassier und Claudia Brenner als Schriftführerinnen die offiziellen Positionen des ehrenamtlich aktiven Vereins inne, der Rest der Gründungsmitglieder ist als Beisitzer im Gremium vertreten.

Um Mitglieder geworben wurde schon während des Altstadtlaufs vor zwei Jahren. Die Mühe, den Startunterlagen der teilnehmenden Teams Mitgliedsanträge beizulegen, hätte man sich sparen können, unterschrieben wurde kein einziger. Clivia Schuker zeigt dafür jedoch Verständnis: „Meine IBAN-Bankverbindung hätte ich so spontan auch nicht angeben können“, sagt sie. Den Startunterlagen beigefügt sollen die Formulare aber trotzdem wieder. „Nett fand ich, als sich Ende 2017 ein Mitglied meldete und noch anmerkte, dass er dies schon seit Monaten auf seiner Liste zu erledigender Dinge stehen hatte und dies nun vor Jahresfrist dann tatsächlich auch umsetzte. Man merkt auch bei all den anderen, dass sie begeistert sind von unserer Idee des Altstadtlaufs“, ist Clivia Schuker gespannt, wie viele Formulare im Nachgang des Altstadtlaufs bei ihr eintrudeln.

Bei ihrer weiteren Akquise setzt sie vor allem auf Direktkontakte, beziehungsweise weist in den digitalen Infoschreiben an die Teilnehmer immer wieder auf den Verein und dass man ihn mit jährlich zehn Euro unterstützen könne, hin – wie in einem Förderverein quasi. „Wir haben den Beitrag ganz bewusst niedrig gehalten, es ist mehr ein symbolischer Wert“, sagt Schuker. Aktuell zählt der Verein etwa 50 Mitglieder, darunter mit dem Reisebüro Reeg, dem Mauerwerk, Nico Meinhardts Escargot-Catering und dem nach wie vor ja existenten Gewerbeverein Herrenberg auch vier Organisationen (sie zahlen 100 Euro).

„Die Finanzierung des Altstadtlaufs läuft in erster Linie über Sponsoring ab“, sagt Clivia Schuker und merkt an, dass selbst die Startgebühr in Höhe von 130 Euro pro Team nicht ausreichen würden, um den Gesamtetat von rund 50000 Euro zu decken. Besonders große Posten betreffen den Auf- und Abbau der „Gäubote“-Rampe im Graben über die Schulstraße hinweg, auch die Zeitmessung und die Absperrungen entlang der Strecke fallen ins Gewicht.

So sehr sich der Altstadtlauf-Verein natürlich über weitere neue Mitglieder freut, so wichtig sind ihm doch auch die vielen fleißigen Helfer, ohne die die Veranstaltung nicht zu stemmen wäre .

Zum Artikel

Erstellt:
27. Juni 2019

Sie müssen angemeldet sein, um einen Leserbeitrag erstellen zu können.