Für mehr Gesundheit in der Schule
„Gäubote“-Weihnachtsaktion: Mehr Bewegung in der Pause und ein gutes und vitaminreiches Mittagessen sollen Unterstützung durch das Projekt „Menschenskinder!“ von „Miteinander – Füreinander“ erfahren.
Lesedauer: ca. 3min 23secEigentlich haben Kinder einen großen Bewegungsdrang. Sie wollen und müssen sich austoben, üben beim Bewegen spielerisch ihre Geschicklichkeit und entwickeln ihr Körpergefühl. Beim gemeinsamen Spiel schulen sie zudem ihre soziale Kompetenz und lernen, sich an Regeln zu halten. „All dies sind wichtige Kompetenzen im Schulalltag und im Leben“, betont Angelika Stacherowski-Stump, die an den Grundschulen in Öschelbronn und Tailfingen als Schulsozialarbeiterin tätig ist. Doch wie viele ihrer Kollegen hat sie bemerkt, dass Kinder sich zunehmend weniger bewegen und miteinander spielen. Was Folgen hat. Unter dem Motto „Menschenskinder!“ widmet sich die „Gäubote“-Weihnachtsaktion in Kooperation mit dem Arbeitskreis „Miteinander – Füreinander“ auch dieser Thematik.
„Leider haben die körperlichen Aktivitäten von Kindern im Laufe der Corona-Pandemie immer mehr abgenommen“, betont sie. Um dem entgegenzuwirken, will die Sozialpädagogin die Schülerinnen und Schüler der Gäufeldener Grundschulen gezielt mit motorischen und sensorischen Förderangeboten zu mehr Bewegung motivieren und hat dafür das Projekt „Bewegte Pause!“ konzipiert. Die Idee: Gemeinsam mit den Kindern wird sie in den Pausen verschiedene Kleingeräte und Spielangebote als Parcours oder sportliche Gruppenangebote aufbauen und die Kinder in Gruppen beim gemeinsamen Spielen anleiten. Je nach Bedarf, erklärt sie, können dabei die ganze Schulgemeinschaft, einzelne Klassen oder gezielt zusammengestellte Gruppen eingebunden werden. Damit alle Kinder davon profitieren, soll die „Bewegte Pause!“ regelmäßig als Blockangebot jeweils zwischen zwei Ferien an den verschiedenen Schulstandorten stattfinden.
„Ziel des Projektes ist es, die Kinder wieder zu mehr sportlichen Aktivitäten zu bewegen, ihre Bewegungsfreude zu stärken und ihnen die Möglichkeit zu geben, sich gemeinsam auszutoben“, erklärt die Sozialpädagogin. Neben den motorischen und sensorischen Fähigkeiten, erklärt sie, würden beim Spielen auch sozial-emotionale Fähigkeiten gefördert. „Durch das Überwinden von eigenen Grenzen wird das Selbstwertgefühl gestärkt und durch das Lösen von Gemeinschaftsaufgaben werden Kooperationsfähigkeit und Freundschaften angeregt. Zudem trainieren die Kinder beim angeleiteten Spielen Geduld und Ausdauer und lernen, sich an sinnvolle Spielregeln zu halten“, beschreibt sie die Vorzüge des pädagogisch angeleiteten Bewegungsangebots. Um dieses möglichst attraktiv und vielseitig zu gestalten, will sie diverse Spiel- und Übungsgeräte anschaffen. Pedalos, Kriechtunnel, Jongliersets, diverse Bälle, fahrbare Basketballkörbe, Wurfspiele, kindgerechte Badminton-Sets und Soft-Bowling-Ausstattung, Balancier-Mauern sowie Anti-Aggressionszylinder und -schläger, und weitere leicht aufbaubare Spielmaterialien sollen dabei helfen, die Freude an der Bewegung neu zu entdecken, Ängste und eigene Grenzen spielerisch zu überwinden und das Gemeinschaftsgefühl zu stärken.
Um die Anschaffung dieser Geräte zu finanzieren, unterstützt die „Gäubote“-Weihnachtsaktion die „Bewegte Pause!“ – ebenso wie das zweite Projekt für Gäufeldener Schüler, bei dem es ebenfalls um die Gesundheit der Schüler geht. An der Gemeinschaftsschule Gäufelden (GMS) hat Jugendreferent und Schulsozialarbeiter Philipp Fleischer ein nicht minder wichtiges Thema aufgegriffen: Mit dem Projekt „Gesunde Mittagspause“ will er vor allem die älteren Schüler der GMS für eine gesündere Ernährung begeistern. Zwei Wochen lang sollen sie in der Mittagspause kostenlos gesunde Snacks bekommen. Sie werden eingebunden in Einkauf und Vorbereitung eines kleinen Büfetts mit ebenso einfachen wie erschwinglichen Leckereien, das in der Jugendbegegnungsstätte Jubs aufgebaut wird und zum gesunden Schlemmen einlädt. „Wir hoffen, durch den niederschwelligen, weil kostenlosen Einstieg den Schritt zu einer gesunden Ernährung in der Mittagspause zu erleichtern“, erklärt Fleischer. „Mit Gemüse-Snacks, Quark-Dip, Müsli, Vollkornbrot, Brotaufstrichen, Obstsalat, Keksen und Saftschorlen lassen sich sicher einige Jugendliche überzeugen. Aktuell versorgen sie sich hauptsächlich mit großen Mengen an Chips, Süßigkeiten, Cola und Energydrinks. Es ist erschreckend, wie viel davon konsumiert wird.“ Darauf angesprochen, so Fleischer weiter, wüssten viele Schüler zwar, wie ungesund diese Snacks seien, ihnen fehle aber die Kreativität und Lust sich mit gesunden Lebensmitteln zu beschäftigen. Aus Erfahrung weiß er, dass bei den Schülern durchaus Interesse vorhanden ist, dem er mit der Aktion auf die Sprünge helfen will. „Wenn wir von Veranstaltungen Lebensmittel übrig haben, stellen wir fest, dass die bei den Schülern sehr gefragt sind. Sie konsumieren diese ganz einfachen, gesunden Sachen sehr gern, haben aber Hemmungen, sich das selber zu kaufen.“ Auch das klassische, von zu Hause mitgebrachte Pausenbrot sei bei den älteren Schülern kein Thema mehr.
Philipp Fleischer hofft, dass das Projekt für etliche Schüler die Initialzündung sein könnte, statt der üblichen, nicht gerade ernährungsbewussten Snacks auf gesündere Alternativen zurückzugreifen. Mit dem Projekt will er einen Anreiz zum Umdenken schaffen. „Wenn die Schüler das probieren, merken sie vielleicht: Hey, das ist lecker, macht ein gutes Gefühl und man wird davon besser satt!“ Für diejenigen, die auch nach Projektende weitermachen wollen mit dem gesunden Essen will er in der Jugendbegegnungsstätte Jubs auch nach Abschluss des zweiwöchigen Projekts Brettchen, Besteck und Schüsseln bereitstellen.