Heute wird in Deckenpfronn ein neuer Bürgermeister gewählt

Nach 16 Jahren steht in Deckenpfronn eine Zäsur an: Die Deckenpfronner Bürger sind aufgerufen, am heutigen Sonntag einen neuen Bürgermeister zu wählen. Und neu bedeutet in diesem Fall auch tatsächlich neu, weil der amtierende Rathaus-Chef Daniel Gött nach 16 Jahren nicht mehr antritt. Seit acht Uhr läuft die Wahl, bis 18 Uhr können die Wahlberechtigten ihre Stimme abgeben. Danach wird ausgezählt, vermutlich wird es nicht allzu lange dauern, bis das Ergebnis vorliegt. Drei Kandidaten stellen sich zur Wahl: der 29-jährige René Weißenberger aus Mannheim, Ordnungspolizeibeamter in Mörfelden-Walldorf, der 40-jährige Dennis Mews aus Tübingen, Ortsvorsteher in den Nürtinger Stadtteilen Reudern und Zizishausen, und der 66-jährige Diplom-Agraringenieur Reinhard Riesch, für den auf dem Stimmzettel als Beruf Mesner ausgewiesen ist, weil er gegenwärtig in dieser Funktion bei der evangelischen Leonhardsgemeinde in Stuttgart arbeitet. Der Wahlkampf verlief ruhig, unspektakulär und fair. Ungewöhnlich war: Weil sich zunächst nur zwei Interessenten bewarben, sahen sich Gemeindeverwaltung und -rat veranlasst, ein zweites Mal Annoncen zu schalten, um Kandidaten zu akquirieren. Kurz vor Ende der Bewerbungsfrist meldete sich mit Reinhard Riesch ein dritter Aspirant. Wahlberechtigt sind rund 2700 Personen ab 16 Jahren. Bis Donnerstagnachmittag haben 551 Bürger und Bürgerinnen ihre Briefwahlunterlagen beantragt, wie Hauptamtsleiterin Andrea Rutz auf Gäubote-Anfrage mitteilte. „Rückläufer“, also ausgefüllte Unterlagen, sind bis dahin aber nur knapp 400 eingegangen. Zum Vergleich: Bei der Bundestagswahl im Februar haben 842 Personen das Instrumentarium der Briefwahl genutzt. Die Wahlbeteiligung lag am 23. Februar mit 88,8 Prozent außerordentlich hoch – kreisweit erreichte Deckenpfronn den höchsten Wert. Hauptamtsleiterin Andrea Rutz geht davon aus, dass das vorläufige Endergebnis zwischen 19 Uhr und 19.30 Uhr vorliegt. Sofern keiner der drei Kandidaten im ersten Wahlgang die absolute Mehrheit erreicht, ist auf den 11. Mai der zweite Wahlgang terminiert. Ein Rückblick auf die vergangenen beiden Wahlen: Vor 16 Jahren endete die Ära von Winfried Kuppler. Seine Nachfolge trat Daniel Gött an, der zuvor als Kämmerer im Deckenpfronner Rathaus tätig war. Er setzte sich mit 87,5 Prozent der Stimmen durch. Die Höfinger Ortsvorsteherin Bärbel Sauer kam auf 12,3 Prozent. Sie hatte eine Woche vor der Wahl ihre Kandidatur überraschend zurückgezogen, ihr Name verblieb aber auf dem Stimmzettel. 2017 wurde Daniel Gött als einziger Kandidat mit 95,9 Prozent der Stimmen in seinem Amt bestätigt. Die Wahlbeteiligung lag damals bei fast 40 Prozent.