Jubiläum mit Zeitzeugen und Spielplatz-Einweihung

Vom früheren Flurnamen „Auf das Haigst“ ist „Haigst“ geblieben. Ansonsten hat sich viel getan im Laufe der letzten 70 Jahre des Bestehens des Christlichen Verein Junger Menschen (CVJM) Ortsverein Gärtringen. Mit einem Konzertabend am Samstag und einem besonderen CVJM-Tag am Sonntag würdigten Mitglieder und Gäste den runden Geburtstag.

Von Petra Gieseler

Lesedauer: ca. 2min 58sec
Die Helfer und Gruppenleiter wurden beim Festakt nach vorne gebeten GB-Foto: Holom

Die Helfer und Gruppenleiter wurden beim Festakt nach vorne gebeten GB-Foto: Holom

Auf dem CVJM-Gelände am Ortsrand von Gärtringen ist in unmittelbarer Nachbarschaft zum Vereinshaus ein großes, weißes Zelt aufgebaut. Hier fanden das samstägliche Konzert mit dem Künstler Samuel Harfst und der Gottesdienst am Sonntagmorgen statt. Harfst begeisterte mit christlicher Popmusik ein 180-köpfiges Publikum und unterhielt sich im Anschluss an seine Darbietung noch mit den Gästen.

Der Sonntag begann mit dem Gottesdienst, der von Pfarrer Siegbert Betz gehalten wurde. Musikalisch umrahmt wurden die beiden Gottesdienststunden vom Posaunenchor Gärtringen unter der Leitung von Theo Groß und der CVJM-Tag-Band. Die Predigt hatte das Thema „Heiligkeit“ zum Inhalt, und Betz zeigte den etwa 450 Besuchern auf, welche Interpretationsmöglichkeiten das Wort „Heilig“ bieten könne. Betz warf hierbei die Frage auf: „Sind wir so heilig wie Sankt Veit, nach dem unsere Kirche benannt ist?“, ging in einigen Sätzen auf die Legende Sankt Veits ein und bereitete die Fragestellung weiter auf.

Manuela Marquardt (44) und Micha Thamm (29) moderierten nach der Predigt den weltlichen Teil der Veranstaltung. Um den Anwesenden einen kleinen Einblick in die Geschichte des Ortsvereines geben zu können, baten sie daher die Zeitzeugen Hermann Walz und Heinrich Motteler zu sich an die Bühne. Im Gärtringer Ortsteil Rohrau wurde am 7. September 1949 der Ortsverein Gärtringen von Friedrich Gutmann aus der Taufe gehoben und von Friedrich Röder als Gründungsvorstand übernommen. Hermann Walz erinnert sich: „Man ist zusammengekommen, hat gelesen, gesungen und Spiele gemacht. Auch Ausflüge standen auf dem Programm, zum Beispiel nach Neubulach. Wie wir dahin gekommen sind, weiß ich allerdings nicht mehr. Sogar in den Schönbuch sind wir gelaufen.“ Dann erzählte Walz weiter, wie das „Haigst-Häusle“ gebaut wurde, und dass nach ganz bestimmten Vorgaben gearbeitet wurde. „Man hat halt geholfen“, so der Senior, und somit konnte das Vereinshaus im Jahr 1998 eingeweiht werden.

Bäume altmodisch,
aber erfolgreich gefällt
Heinrich Motteler, der 33 Jahre als Kassier für den CVJM tätig gewesen war, erklärt den Namen Haigst: „Es war der Flurname Auf das Haigst. Haigst bedeutet kleiner Hügel“. Seinem Bericht über das wellige und unebene Gelände, das der Gemeinde gehört und auf dem es sich als Kinder so schön spielen ließ, lauschten die Gäste aufmerksam. Es kam der Gedanke auf, dass der CVJM hier heimisch werden könnte, sodann machte man sich daran, das Gelände nutzbar zu machen. „Wir haben Freude daran gefunden, die Baumfällung altmodisch, aber erfolgreich durchzuführen“, erklärte Motteler und erklärte auch die damaligen weiteren großen Bauvorhaben, wie das Legen von Leitungen zur Strom- und Wasserversorgung. Mit Spenden konnten die Schulden getilgt und Zahlungen getätigt werden. Seit 65 Jahren gehört auch der Posaunenchor zu den Wegbegleitern des CVJM. Auf lediglich drei Chorleiter kann zurückgeblickt werden: Wolfgang Fiedler, Thomas Frank und Theo Groß. In der Zusammenarbeit mit dem Posaunenchor ist ein weiteres Jubiläum eingebunden: 40 Jahre Freundschaft mit dem Posaunenchor aus dem französischen Vienne in der Nähe von Lyon. Heuer im Oktober wird aus diesem Grund ein Besuch in Frankreich stattfinden.

In einem kurzen Vorstandsbericht gingen Manuela Marquart und Micha Thamm auf die Vergangenheit und die künftigen Vorhaben des CVJM ein. Um einer besseren Arbeitsverteilung willen habe man die Bibelstundenanzahl reduziert. Die Vorstände berichteten weiterhin, dass die „Flegga-Church“ von ihrer Zielgruppe, den jungen Menschen, gut angenommen werde und gab dem Wunsch nach zusätzlichen Mitarbeitern, die bereit seien, einen Teil der Arbeit und der Verantwortung zu tragen, Ausdruck. Die Veranstaltungen Teens-Camp und Feriencamp wurden ebenfalls angesprochen.

Den neuen „TÜV-geprüften und qualitativ guten Spielplatz mit Rutsche und Klettergerüst, pries Thamm sodann an. Die Materialkosten schlugen mit 12 000 Euro zu Buche. Als Unterstützung konnten die Vorstände einen Betrag in Höhe von 500 Euro als Geschenk von Pfarrer Betz entgegennehmen. Die Einweihungszeremonie, das Durchschneiden des Absperrbandes, nahmen Wolfgang und Fabian Bürgler vor.

Zum Artikel

Erstellt:
22. Juli 2019

Sie müssen angemeldet sein, um einen Leserbeitrag erstellen zu können.