Keine Strom- und Gastarife für Neukunden
Herrenberg: Stadtwerke stellen Vermarktung sofort ein. Verträge mit Bestandskunden bleiben bestehen.
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Die Preise für Gas und Strom sind stark gestiegen und liegen derzeit deutlich über den städtischen Preisen. GB-Foto (Archiv): Holom
Aufgrund der derzeitigen Marktsituation stellen die Stadtwerke Herrenberg die Vermarktung von Strom und Gas für Neukunden ab sofort ein, wie einer Pressemitteilung zu entnehmen ist. Ihnen könnten demnach vorerst keine Tarife mehr angeboten werden. Verträge mit Bestandskunden blieben jedoch bestehen.
Gleich zu Beginn des Jahres 2022 seien die Preise für Strom und Gas so teuer wie nie, heißt es weiter – und das stelle die Branche vor Schwierigkeiten. Als Reaktion auf die angespannte Marktsituation würden die Stadtwerke ab sofort die Vermarktung ihrer Gas- und Stromtarife für Neukunden einstellen. Die Gründe: Die verfügbaren Neukundenkontingente seien erschöpft, weitere Strom- und Gasmengen einzukaufen würde bei den derzeitigen Preisen zu hohen Verlusten der Stadtwerke führen – zumal momentan keine passenden Tarife hierfür vorlägen.
Stark gestiegene Preise
bei Strom und bei Gas
Die „aktuelle dynamische Entwicklung“ am Markt sei geprägt von drei Faktoren: Zum einen seien die Strompreise auf über 50 Cent je Kilowattstunde (kWh) gestiegen. Damit lägen sie deutlich über den aktuell festgelegten Tarifen der Stadtwerke Herrenberg. Da der Stromanbieter Grünwelt/Stromio die Belieferung seiner Kunden eingestellt habe, sei zudem die Nachfrage nach Stromprodukten der Stadtwerke Herrenberg gestiegen. Auch seien die Preise für Gas auf 20 Cent je kWh gestiegen und lägen wie beim Strom deutlich über den bisherigen städtischen Preisen. Ähnlich wie viele andere Energieversorger könnten auch die hiesigen Stadtwerke die derzeitigen Kostensteigerungen für Strom und Gas nicht vollständig ausgleichen.
„Die Entscheidung, die Vermarktung für Neukunden einzustellen, ist uns nicht leicht gefallen. Dennoch stehen wir als Energieversorger in der Verantwortung, weiterhin handlungsfähig zu bleiben. Wir werden die Entwicklungen jedoch weiter beobachten“, erklärt Herrenbergs Erster Bürgermeister Stefan Metzing zu der Situation. Auch andere Anbieter seien derzeit gezwungen, ihr Angebot an die angespannte Situation anzupassen. So sei momentan kein Neukundenvertrag unter einem Arbeitspreis von mindestens 40 Cent je kWh beim Strom oder von mindestens 20 Cent je kWh beim Gas zu finden.
Bei bestehenden Verträgen ändert sich vorerst nichts
Für all jene, die bereits Strom oder Gas vom städtischen Versorger beziehen, ändere sich vorerst nichts. Verträge mit Bestandskunden blieben bestehen. Auch die Grundversorgung werde weiterhin gewährleistet. -gb-