Narren verhindern Zugunglück auf der Ammertalbahn

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Narren verhindern Zugunglück auf der Ammertalbahn

Unterjesingen – Das beherzte Eingreifen von Fastnachtsnarren verhinderte nach Einschätzung der Betriebsleitung ein Unglück auf der Ammertalbahn in Unterjesingen. Der Vorfall ereignete sich bereits am Rosenmontag, allerdings informierte der Zweckverband erst am Freitag über die Umstände.

Nachdem bei der Fahrdienstleitung der Ammertalbahn die Meldung einging, dass ein Reisebus die Schranke des Bahnübergangs Rottenburger Straße in Unterjesingen beschädigt hat, zeichnete sich für die entsandte Störungsbeseitigungstruppe ein anderes als das erwartete Bild ab. Denn durch das beherzte Eingreifen von zwei Unterjesinger Narren konnte ein großes Unglück abgewendet werden. Zum Hergang berichtet Walter Scipioni, Anwohner und Mitglied des Fasnetclub Unterjesingen: „Auf dem Weg zur Abholung unserer Narrengruppe wollte der Fahrer eines Reisebusses auf den Gleisen des Bahnübergangs Rottenburger Straße in Unterjesingen wenden. Just in dem Moment schlossen die Schranken aufgrund eines heranfahrenden Zuges und der Bus war auf den Schienen gefangen. Mir war in dem Moment bewusst, dass wir höchstens 30 Sekunden Zeit haben würden“,wird Scipioniin einer Pressemitteilung zitiert. Gemeinsam mit Steffen Mang, ebenfalls Mitglied des Fasnetclubs Unterjesingen, drückte Scipioni mit Muskelkraft die geschlossene Schranke so weit zur Seite, bis sie brach und der Bus gerade noch rechtzeitig von den Schienen fahren konnte. Ohne das Eingreifen der beiden Männer wäre ein heftiger Zusammenstoß vermutlich unausweichlich gewesen, so Sarah Wüstenhöfer, Geschäftsführerin des Zweckverbands ÖPNV im Ammertal. Sie bedankt sich daher bei den Narren für deren mutigen Einsatz, der alles andere als ungefährlich war: „Sie haben ein Unglück mit erheblichem Personen – und Sachschaden verhindert und echte Zivilcourage bewiesen. Dafür gilt Ihnen unser Respekt und unser Dank! Der Schaden für die Reparatur der gebrochenen Schranke beträgt circa 700 Euro. Der Schaden, der ohne Ihr Engagement entstanden wäre, wäre ins millionenfache gegangen.“

Anlässlich des Vorfalls verweist der Zweckverband ÖPNV im Ammertal auf die Regelungen der StVO und bittet die Verkehrsteilnehmer, die Bahnübergänge jederzeit freizuhalten und zügig und ohne Aufenthalt zu überqueren. Das Rangieren, Stehen, Wenden oder Überholen auf Bahnübergängen ist verboten und führt zu gefährlichen Situationen. -pb-

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Erstellt:
7. März 2025

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