OB Palmer: IRE-Züge sollen Zugverkehr auf der Ammertalbahn ermöglichen

Tübingen/Herrenberg: Oberbürgermeister schreibt an die Konzernbevollmächtigte der Deutschen Bahn.

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OB Palmer: IRE-Züge sollen Zugverkehr auf der Ammertalbahn ermöglichen

In einem offenen Brief bittet der Tübinger Oberbürgermeister Boris Palmer die Konzernbevollmächtigte der Deutschen Bahn für Baden-Württemberg, Dr. Clarissa Freundorfer, das Konzept für die Sommerferien zu überdenken. Nach jetzigem Stand werden sowohl auf der Neckar-Alb-Bahn als auch auf der Ammertalbahn keine Züge fahren; Tübingen wäre damit in und aus Richtung Stuttgart vom Zugverkehr abgehängt. „Mit ungläubigem Entsetzen habe ich erfahren, dass Tübingen in den Sommerferien vom Bahnverkehr zum Knoten Stuttgart und damit zu 90 Prozent der innerdeutschen Ziele komplett abgekoppelt werden soll. Wenn man sich aber schon für eine Totalsperrung entscheidet, dann muss meiner Meinung nach sichergestellt sein, dass auf der alternativen Strecke nach Stuttgart über Herrenberg Verkehr auf der Schiene angeboten wird“, fordert der Oberbürgermeister. Aber auch dort soll der Zugverkehr eingestellt werden, weil der Strom wegen der Bauarbeiten abgestellt wird und keine Diesel-Triebwagen zur Verfügung stehen. Palmer verweist aber darauf, dass Diesel-Züge frei werden – nämlich die IRE-Züge, die sonst auf der Relation Stuttgart-Aulendorf verkehren. Diese Wagen der Baureihe 612 seien zwar wegen ihrer geringeren Beschleunigung nicht optimal für die Ammertalbahn, aber diesem Manko könne man vorbeugen, indem die Halte Tübingen-West und Gültstein gestrichen werden, schlägt Palmer vor: „Für diese beiden Haltepunkte ist die Anbindung an den Stadtverkehr in Tübingen und Herrenberg in der Ferienzeit machbar und ausreichend. Der Fahrzeitgewinn würde sicher ausreichen, um die bauartbedingten Zeitverluste auszugleichen.“ Palmer bittet die Konzernbevollmächtigte, das Konzept zu überdenken: „Ein so massiver Eingriff kommt einem Abgewöhnungsprogramm für die Bahnkunden gleich.“ -gb-

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Erstellt:
17. Juli 2024

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