Platz für bis zu 120 Kinder

Wenn im Rahmen eines umfangreichen Bauprojektes von einer „Punktlandung“ und zugleich von einer „Win-win-Situation“ die Rede ist, dann ist vieles zu aller Zufriedenheit gelaufen. Und so lässt sich auch die nunmehr fertiggestellte Kindertagesstätte im Nufringer Wiesengrund als Erfolgsprojekt betiteln. Am kommenden Samstag ab 10 Uhr laden die Gemeindeverwaltung Nufringen und das Kita-Team anlässlich der Eröffnung zur offiziellen Einweihungsfeier des neuen Schmuckstücks im Wiesengrund ein.

Der allgemeinen Herausforderung, dem steigenden Bedarf an Kinderbetreuung gerecht zu werden, hat sich auch die Gemeinde Nufringen zu stellen. Zumindest was das Platzangebot anbetrifft, befindet man sich in der Gäu-Kommune mit dem Neubau der „Kita Wiesengrund“ durch das Herrenberger Architekturbüro Frank + Schulz in einem guten, für viele durchaus beneidenswerten Zustand.

Recht schnell war von zuständiger Seite klar, dass sich das an die Schule angrenzende, noch freie gemeindeeigene Gelände optimal für den Neubau eignen würde. Schließlich sah sich auch die Wiesengrund-Grundschule verstärkt mit der Thematik der Kernzeitbetreuung konfrontiert. Mit der gemeinsamen Nutzung neuer Räume, unter anderem der neuen Mensa im Bestandsgebäude, konnten Synergieeffekte erzielt werden. Die neue Mensa mit multifunktionaler Küche erstreckt sich auf 240 Quadratmetern, hat Platz für 80 Kinder der Schulkindbetreuung, die bereits seit August die Essensräume nutzt. „Was die Verpflegung betrifft, ist die Gemeinde auf die zukünftige Ganztagsschule baulich vorbereitet“, sagt Bürgermeister Ingolf Welte. Des Weiteren wurde mit einer pädagogischen Küche – mit altersgerechtem Mobiliar – die Möglichkeit geschaffen, die Kinder aus dem Kita-Bereich an das Thema Kochen heranzuführen. Die pädagogische Konzeption des Kindergartens richtet sich an der Landesinitiative „BeKi – Bewusste Kinderernährung“ aus. „Nufringen ist eine von bislang erst drei Kommunen im Landkreis, die es geschafft haben, alle ihre Kita-Einrichtungen ausgezeichnet zu bekommen“, sagt Ingolf Welte.

Viel Helligkeit durch Dachverglasung

Beim Bau der neuen Wiesengrund-Kita wurde eine konventionelle, massive Holzbauweise mit tragenden Stahlbetondecken und gemauerten Wänden gewählt. Vor dieser Entscheidung wurden alle Konstruktionsarten (Holz-/Massivbau) geprüft, die wirtschaftlichste Lösung ergab sich für die massive Bauweise. Energetisch erfolgte beim Neubau eine Angliederung an die Hackschnitzelheizung der Wiesengrundschule. Der Komplex besticht durch seine zentrale, zweigeschossige Halle, die aufgrund ihrer vollständigen Dachverglasung für eine enorme Helligkeit sorgt. Viel Platz gibt es für die Spiel- und Bewegungszonen, die als Kommunikationsbereich zudem eine Mischung der unterschiedlichen Betreuungsgruppen erlauben. An der großen Galerie reihen sich die Funktions- und Gruppenräume sowie WCs, Wickel- und Schlafbereiche aneinander.

Die neue Kita bietet künftig Platz für 100 Kinder im Ü3-Bereich und weitere 20 Kinder in der U3-Altersklasse. In den großzügigen, hellen und modernen Räumen werden zukünftig bis zu sechs Gruppen betreut, das Angebot richtet sich an Kinder im Alter von einem Jahr bis zum Schuleintritt. Die Fläche der Kindertageseinrichtung beträgt 1150 Quadratmeter, der bespielbare Außenbereich weist weitere 1540 Quadratmeter auf. Die Holzfassade mit großzügigen Fenstern erlaubt den kleinen Bewohnern spannende Ausblicke auf das naturnahe Außengelände mit seinem geschützten, alten Baumbestand. Die Kinder, darunter auch die vom sanierungsbedürftigen Kindergarten in der Zeppelinstraße, werden am 27. September den ersten Tag in ihrer neuen Einrichtung verbringen. Die Öffnungszeiten sind montags bis freitags von
7 bis 13 Uhr (zusammenhängende Öffnungszeiten) sowie bis 14 Uhr im Rahmen der Kleinkindbetreuung und der erweiterten zusammenhängenden Öffnungszeiten. Eine ergänzende Ganztagsbetreuung bietet aktuell der „Nufringer Nachmittag“ im gegenüberliegenden Teil des Schulgebäudes. Anlässlich der Eröffnung der neuen Gruppen sucht die Gemeinde weiter staatlich erkannte Erzieher sowie pädagogische Fachkräfte mit gleichwertiger Anerkennung. Nicht erst seit dem Spatenstich am 25. Mai 2022 arbeiteten die beauftragten, weit überwiegend regionalen Handwerksfirmen, die Verwaltung und die zuständigen Gremien professionell zusammen. Mit dem Architekturbüro Frank + Schulz aus Herrenberg griff die Kommune auf einen bewährten Partner zurück, der in der Vergangenheit bereits zahlreiche Projekte in Nufringen realisierte, darunter auch den Kindergarten in der Steigstraße. „Sowohl aus Kostensicht als auch terminlich konnte hier eine Punktlandung verzeichnet werden“, sagt Architekt Hermann Frank. So werde – trotz angespannter Lage auf dem Markt – die im Jahr 2021 vorgelegte Kostenberechnung von 4,98 Millionen Euro für die Kindertagesstätte und weiteren 1,25 Millionen Euro für die Mensa als separater Teil eingehalten werden. Zur Einweihungsfeier am kommenden Samstag erfolgen Grußworte und Ansprachen, an Spiel- und Spaßstationen ist für Kurzweil bei den Kleinen gesorgt. Die Bewirtung übernehmen der Sportverein und der Radfahrerverein Nufringen, für die musikalische Umrahmung sorgt der Musikverein.