Stabile Lebensräume für Arten

Das Naturdenkmal „Unterer Buchgraben“, südöstlich von Haslach gelegen, ist laut einer Pressemitteilung der Stadt ein wertvoller Naturraum. Mit vielfältigen Biotoptypen, darunter artenreiche Magerrasen und alte Baumbestände, stelle es eine Lebensgrundlage für viele, teils selten gewordene Arten dar. Die sonnenexponierten Flächen wären wertvoll für Wildbienen, Fledermäuse und bedrohte Pflanzenarten wie den Großen Ehrenpreis. Zudem bietet der Magerrasen Rückzugsorte für Tagfalter, deren Bestand durch die regelmäßige Beweidung gesichert wird. Mehrere markante Bäume wie alte Stieleichen sind wertvolle Habitate für Fledermäuse und Vögel und sind daher von hoher ökologischer Bedeutung. Gehölze wie Schwarzdorn bieten Vogelarten wie dem Neuntöter Brutplätze.

Während weite Teile des Gebiets durch Beweidung offen gehalten werden, sind einige Bereiche durch das Wachstum von Gehölzen beschattet, was den Lebensraum für bestimmte Halbtrockenrasenarten einschränke. Die Vielfalt des Buchgrabens ist angesichts des Klimawandels von hoher Bedeutung, da sie die Grundlage für stabile Populationen schaffe und im Biotopverbund eine wertvolle Kernfläche bilde.

Ökologische Funktionen
wiederherstellen

Daher zielen die Maßnahmen der Freistellung des Gebiets darauf ab, die ökologischen Funktionen der verschiedenen Biotope wiederherzustellen und den ansässigen Arten einen stabilen Lebensraum zu bieten. Besondere Priorität hat die Freistellung der Magerrasen-Bereiche, um bedrohten Tier- und Pflanzenarten einen sicheren Rückzugsort zu bieten. Die Pflegearbeiten begannen im Sommer 2022, unterstützt von Nabu-Ehrenamtlichen. Im Frühjahr 2023 erfolgten Rodungsarbeiten, bei denen Bäume entastet und Schnittgut abtransportiert wurde. Ein von der Stadt bereitgestellter Häcksler verarbeitete das Material zu Hackschnitzeln. Im Herbst 2023 gingen die Pflegeaktionen weiter, um die Artenvielfalt im Buchgraben langfristig zu fördern.

Für die gegenwärtige Pflegeperiode sollen großflächig ökologisch weniger wertvoller Gehölze entfernt werden. Diese Arbeiten begannen im Oktober und sollen bis Frühjahr 2025 abgeschlossen sein. Die Freistellung soll zeitgleich die Beweidung auch in den schwer zugänglichen Bereichen zu erleichtern, um effizienter gegen wieder aufkommende Sukzession vorgehen können. Langfristig wird der Buchgraben so Schritt für Schritt in seinen ursprünglichen Zustand zurückgeführt. Die Stadt wird dabei vom Landschaftserhaltungsverband Böblingen unterstützt und durch die Landschaftspflegerichtlinie geleitet. -gb-