Zeugensuche zu Ursache von Fahrzeugbrand in Herrenberg

Von Florian Lieb

Lesedauer: ca. 2min 23sec
Am frühen Mittwochmorgen brannte in der Adlerstraße ein Pkw. GB-Foto: Schöllkopf

Am frühen Mittwochmorgen brannte in der Adlerstraße ein Pkw. GB-Foto: Schöllkopf

Herrenberg – Zu einem Fahrzeugbrand mussten am frühen Mittwochmorgen gegen 3.10 Uhr mehrere Einsatzkräfte von Polizei und Feuerwehr in die Adlerstraße nach Herrenberg ausrücken, ein Polizeihubschrauber unterstützte die Einsatzmaßnahmen. Vor Ort fanden sie einen am Fahrbahnrand geparkten Skoda an, der in Vollbrand stand. In gewisser Weise handelte es sich dabei zugleich um eine Art Wohnungsbrand, denn der besagte Skoda war die vergangenen Wochen vor Ort von einem Mann als Behausung genutzt worden, wie ein Anwohner dem „Gäubote“ schildert. Der Besitzer wäre ohne Wohnung und festen Wohnsitz, habe der Nachbar von ihm selbst in einem Gespräch erfahren. Zuletzt sei er in Sindelfingen zu Hause gewesen, campierte nunmehr aber im Herrenberger Südwesten, war tagsüber auch auf dem Gelände der nahe gelegenen GWW anzutreffen. Das Umfeld seines Skoda sei „hoffnungslos vermüllt“ gewesen, beschreibt der Nachbar gegenüber dem „Gäubote“ – allerdings habe der wohl mittellose Mann auf Bitte des Anwohners den Müll schließlich beseitigt.

Dass das Fahrzeug bewohnt wurde, sei auch den Feuerwehreinsatzkräften zugetragen worden, bestätigt Dominik Kirgis seitens der Herrenberger Feuerwehr. Diese habe sich dann beim Eintreffen zuerst versichert, dass sich der Mann nicht mehr im Auto aufhielt. Auch für die erfahrenen Feuerwehrleute markierte die Situation „einen relativ speziellen Fall“, schildert Kirgis. „Es ging ihm ganz gut“, sagt Steffen Grabenstein, Pressesprecher aus dem Polizeipräsidium Ludwigsburg, zum Zustand des Fahrzeugbesitzers, der nicht zugegen war. Der Skoda selbst wiederum war aber nicht mehr zu retten. Trotz sofort eingeleiteter Löschmaßnahmen ließ sich ein Übergreifen der Flammen auf einen davor geparkten Mercedes-Kleintransporter nicht verhindern, die Hitzeentwicklung des Brandes beschädigte zudem einen hinter dem Skoda geparkten Mercedes. Der Fall des Skoda-Besitzers in der Adlerstraße war dem städtischen Ordnungsamt bekannt, das hierzu im Austausch mit der Polizei stand. Grundsätzlich dürfe ein fahrbarer Pkw im öffentlichen Verkehrsraum abgestellt werden. „Rein theoretisch darf ich dann auch darin übernachten“, stellt Sascha Ruser, Leiter des Straßenverkehrsamts, auf „Gäubote“-Nachfrage klar. Vorausgesetzt, die Person wird darüber hinaus nicht auffällig. Ist ein Fahrzeug im öffentlichen Verkehrsraum nicht mehr fahrbar, könne die Stadt einschreiten und es abschleppen. Aufgrund eines Problems mit der Kupplung und einer leeren Batterie soll dies bei dem Skoda der Fall gewesen sein, will der Anwohner von dem Besitzer erfahren haben.

Insgesamt entstand an den drei Fahrzeugen ein Gesamtsachschaden von rund 38 000 Euro, die entstandene Schadenshöhe am Fahrbahnbelag ist noch Gegenstand der Ermittlungen. Ebenso wie die bislang noch unbekannte Brandursache. Die Kriminalpolizei des Polizeipräsidiums Ludwigsburg hat die Ermittlungen übernommen und sucht Zeugen, die per E-Mail unter hinweise.kripo.boeblingen@polizei.bwl.de oder 0800 – 1 10 02 25 telefonisch Hinweise zur Brandentstehung geben können.

Der völlig ausgebrannte Pkw. GB-Foto: SDMG/Dettenmeyer

Der völlig ausgebrannte Pkw. GB-Foto: SDMG/Dettenmeyer

Das Fahrzeug war durch die Flammen nicht mehr zu retten. GB-Foto: SDMG/Dettenmeyer

Das Fahrzeug war durch die Flammen nicht mehr zu retten. GB-Foto: SDMG/Dettenmeyer

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Erstellt:
11. September 2024

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